Review zur Astrosoftware Nebulb

Sie verspricht viel – Stacking wie mit richtigen Astroprogrammen aber ohne komplizierten Workflow auf Knopfdruck. Reduktion von Lichtverschmutzung, Startrails, automatische Detektion von Meteoren und Ausrichtung zum Radiant.

Ob sie hält, was sie verspricht und die gut 200 € wert ist erfahrt ihr in meinem Blogbeitrag auf fehrpics.com.

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Review Black Forest Motion Pine II Controller mit Pan-Tilt Einheit

Rhino, Kessler Crane, Edelkrone, Cynetics, EMotimo – es gibt zahlreiche Anbieter in Sachen „Motion Gear“ für Zeitraffer oder Video in den USA. Aber weshalb in die Ferne schweifen mit allen potentiellen Problemen im Servicefall, wenn das Gute so nah ist?
Im Schonach ist mit Black Forest Motion eine kleine Firma ansässig, die sich diesem speziellen Markt verschrieben hat und das verdammt gut. Ein leistungsfähiger Controller, eine fast schon sensationell gute App zur Programmierung und sehr kompakte, mechanisch sauber konstruierte Drehachsen bilden einen universell einsetzbaren Pan-Tilt Kopf. Weitere Ausgänge steuern Slider- und Lensmotoren für 4-Achsen Bewegungen. Das musste ich mir natürlich näher anschauen – schaut rein 🙂

Wer kein Bock auf Video hat, hier die Kurzfassung: Geiles Teil – absolute Kaufempfehlung.

Etwas länger: Mechanisch alles sauber aufgebaut und verarbeitet, der PineII-Controller kann dank Motorprofilen mit allen möglichen Schrittmotoren auch von anderen Systemen umgehen und die bis zu 4 Achsen können dank wirklich umfangreicher, durchdachter und weitgehend intuitiv zu bedienender App perfekt gesteuert werden. Neben den üblichen 12 V per Rundstecker kann das ganze System auch per USB-PD versorgt werden. Der modulare Aufbau mit zwei sehr kompakten Drehachsen („NT-Mini“), die die Pan-Tilt-Einheit bilden und per Arca-Swiss Schienen und Abstandshaltern individuell optimiert werden können, gefällt mir auch sehr gut. So ist es z.B. auch möglich, eine einzelne Drehachse mit Ausrichtung auf Polaris (dazu gibt es einen passenden Sucher zum aufstecken) als einfachen Astrotracker zu verwenden – die App liefert ohne Rechnerei die passender Rotationsgeschwindigkeit.

Ich habe nur die Pan-Tilt Einheit mit dem Pine II getestet, aber das rundum positive Fazit lässt sich sicherlich auf die Slider, die Objektiveinheit und weitere Produkte übertragen. Die Testeinheit wurde mir von Black Forest Motion kostenlos ohne jede Vorgaben zur Verfügung gestellt – der Test selbst ist in keiner Weise bezahlt und wie immer komplett unabhängig.

Die Vorstellung des Pro-Modus in der App habe ich im Video leider versaut aber die App kann auch ohne den Controller genutzt werden so dass man sich vor dem Kauf schauen kann, wie man mit der Bedienung zurecht kommt und auf der Homepage von Black Forest Motion gibt es auch zahlreiche gute Videos zu allen Produkten und App-Funktionen – auch nicht selbstverständlich.

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Der allerbeste Intervallauslöser für Zeitraffer?

Ja liebe Leute, den besten gibt es ja schon – den LRTimelapse Pro Timer 3 von Gunther Wegner wie ich 2021 im Review bestätigen konnte. Geht’s es jetzt tatsächlich noch besser? Hier erfahrt ihr es 🙂

Long story short – Hans Vollmer hat den 2017 von Gunther Wegner ins Leben gerufenen Open Source Intervallauslöser weiterentwickelt und mit aktueller Firmware ausgestattet. Und man merkt schnell, dass der „LRT ProTimer Free ESP II“ eine echte Alternative zum aktuellen Profi-Timer des LRTimelapse-Entwicklers ist!

Die Äußerlichkeiten

Auf den ersten Blick fällt der Größenunterschied auf – Gunther hat alles superkompakt in ein professionelles Gehäuse gepackt, der ESP II kommt im Standard-Schalengehäuse daher. Auch beim Bedienkonzept gehen die beiden getrennte Wege – einmal der Dreh-Druck-Knopf als einziges Bedienelement neben dem Ein-/Ausschalter und zum anderen vier „Pfeil“tasten und eine weitere zum (De-)Aktivieren des Displays. Display – kleines (oder sagen wir „normales“) OLED-Display und großes mehrfarbiges Display. Auf den zweiten Blick haben wir eine „fummelige“ Micro-USB Buchse beim LRTimelapse Pro Timer und einen zeitgemäßen USB-C Anschluss bei der Version von Hans Vollmer.

Und was ist jetzt besser?

Ein klares „kommt drauf an“ 😉
Geht es wirklich (also wirklich!) um jedes Gramm, ist kein Platz mehr in der Tasche und soll es cool aussehen, punktet natürlich der LRTimelapse Pro Timer. Beim Bedienkonzept werden sich die Meinungen teilen. Jede(r) kommt mit was anderem besser zurecht, da sollte man sich kein pauschales Urteil erlauben. Ich meine aber schon, dass die Einhandbedienung mit dem ESP II noch besser gelingt. Einen Vorteil im Farbdisplay sehe ich nicht, die Lesbarkeit ist aufgrund der Größe aber klar besser. Die Frage ist aber, ob man die größere Schrift braucht. Das Display des LRTimelapse Pro Timers kann man dafür zur „low level“ Beleuchtung des Vordergrunds einstellen. Was dagegen beide können, ist auch bei Minustemperaturen etwas anzeigen (im Gefrierfach getestet!) – da versagen die meisten Billigheimer mit LCD-Display kläglich.

Gemeinsamkeiten

Beide Timer verfügen über zwei Ausgänge für Standard 2,5 mm Klinkenstecker, so dass ohne Splitter u.ä. direkt zwei Kameras angesteuert werden können. Der LRTimelapse Pro Timer hat smarte Blitzschuhschienen für die Montage an der Kamera und eine Lasche für z.B. ein Klettband. Der ESD II kann per Klebepad-Schiene und Klettband z.B. am Stativbein befestigt werden. Beide bieten ein Firmwareupdate zur Implementierung neuer Funktionen – der LRTimelapse Pro Timer hat einen verdeckten Taster für den Updatemodus, der über den USB-Anschluss läuft. Beim ESD II muss man eine gesteckte Platine entfernen, um an die separate Updatebuchse zu kommen – beides funktioniert problemlos.

Nicht unwichtig – der Preis

Der Vergleich zwischen einem professionellen Gerät unter Beachtung aller Vorschriften, Gewährleistung etc. und einem „privaten“ Projekt als Nebenbeschäftigung hinkt natürlich gewaltig und geht daher fast zwangsläfig mit rund 90 zu 200 Euro zugunsten des LRT ProTimer Free ESP II aus.

Entscheidend – die „inneren Werte“

An der Schnittstelle nach außen hat der LRTimelapse Pro Timer mit seinen Anzeigefunktionen die Nase vorne – während der Aufnahme kann man einen reduzierten Anzeigemodi wählen oder man lässt sich alle Infos darstellen. Die Tabelle zeigt in der Übersicht, was uns die beiden Intervallauslöser an Infos während der Zeitraffer darstellen:

AnzeigeLRTimelapse Pro TimerLRT ProTimer Free ESD II
IntervallJaJa
Bild aktuellJaJa
Bilder RestJaJa
Zeit zur nächsten
Auslösung
JaJa
Zeit bisherJaJa
Zeit RestJaNein
Videolänge bisherJaNein
Uhrzeit / Datumnur UhrzeitJa

Der Batteriestand kann beim LRTimelapse ProTimer im Menü Status prozent“genau“ angezeigt werden, beim ESP II nur mit vier Balken. Allerdings ist alles unter ausgefuchstem Batteriemanagement wie beim E-Auto eh mehr eine Schätzung und beide können eh während der Nutzung auch extern mit Strom versorgt werden. Apropos Strom: Beide arbeiten mit einem (auswechselbaren) Lithium-Akku, der für viele Stunden nonstop-Betrieb reicht. Beim ESD II bin ich bei 20 s Intervall und abgeschalteter Tastenbelechtung auf 25 Stunden gekommen und da liegen wir ähnlich wie beim LRTimelapse Pro Timer. Obendrein können beide im Betrieb über die Ladebuchse auch extern mit Strom versorgt werden.

Die Startverzögerung wird beim LRTimelapse Pro Timer zwischen 0 und 10 Sekunden als Grundeinstellung gespeichert und gilt für alle Modi. Beim ESP II ist das ein Punkt beim Einstellen der jeweiligen Sequenz und kann somit bequemer individuell eingestellt werden und auch mit einem Tastendruck zur sofortigen Auslösung übersprungen werden. Sie ist nicht nur für wenige Sekunden zur Vermeidung von Verwacklungen durch Berührung gedacht, sondern geht bis 12 Stunden.

Die Intervallzeit lässt sich beim LRTimelapse Pro Timer in 1/10 s Auflösung bis 30 s enstellen, dann in 0,5 s Schritten bis 60 s und darüber sekundenweise bis 3 min. Es folgen 5 s Schritte bis 5 min, 10 s Auflösung bis 10 min, Minutenschritte bis 1 Stunde Intervallzeit letztlich 5 min bis 12 Stunden. Das erleichtert die Einstellung und idR. kommt es bei Stunden Intervallzeit nicht auf 1/10 s an. Falls doch gibt es den Custom-Modus.
Der ESD II bietet „nur“ bis 10 s eine Auflösung von 0,1 s an, aber sekundengenau bis 60 Minuten.

Die verschiedenen Modi der Intervallauslöser

  • Timelapse (M) – Intervall und Anzahl der Bilder werden eingestellt. Unbegrenzte Anzahl können beide, der LRTimelapse Pro Timer in 10er Schritten bis 999.990 – das wären bei 30 fps gut 9 h Zeitraffervideo mit rund 50 TB RAW-Datenmenge 😉
    Der ESP II begnügt sich mit in 99,99% ausreichenden 9.999 Bildern – das aber durchgängig mit 1 Bild Auflösung
  • Astro (B) bzw. TL/Astro (B) – für Aufnahmen im Bulb-Modus der Kamera mit über 30 s Belichtungszeit. Ähnlich wie bei den Intervallen zuvor verhält es sich in dem Modus mit den Belichtungszeiten – beim ESD II anfangs mit 1/10 s Auflösung (bis 30s macht man das aber eigentlcih eh im M-Modus und steuert über die Kamera) und dann sekundenweise bis maximal knapp eine Stunde. Der LRTimelapse Pro Timer begnügt sich mit 1 s Schritten, kann aber auch mehrere Stunden Auslösesignal liefern oder sogar „open end“ belichten.
  • Timed TL (ESD II) bzw. TL Universal & Custom TL – mit definiertem Startdatum und Uhrzeit beginnt die Zeitraffersequenz wie unter Timelapse (M). Beim ESD II kann in dem Modus auch die Belichtungszeit für den B-Modus der Kamera gesteuert werden, beim LRTimelapse Pro Timer wählt man dafür die Funktion Custom TL
  • TL Repeating bzw. Periodic TL – eine Zeitraffersequenz wird täglich in einer einstellbaren Zeitspanne wiederholt. Also z.B. immer von 8-18 Uhr werden im 20s-Intervall Bilder gemacht. Damit spart man sich bei Langzeitzeitraffer eine Menge unnötiger Aufnahmen, die die Aufnahmezeit wegen begrenzter Kapazität der Speicherkarten limitieren würden und die man hinterher auch wieder löschen müsste.
  • Single Shot (ESD II) bzw. Single Bulb – wenig verwunderlich eben für eine einzelne Aufnahme – beim LRTimelapse Pro Timer kann man nur die Belichtungszeit einstellen, beim ESD II wie üblich noch eine Startverzögerung
  • TL Ramping – nur ESP II: Ein „Exposure Ramping“ kann im Vorfeld programmiert werden – beim LRTimelapse Pro Timer geht das nur nach Start einer Zeitraffer. Es wird das Intervall eingestellt und die Anzahl der Intervalle bis die Belichtungszeit geändert werden soll. Praktischerweise wird gleichzeitig die dafür nötige Zeit angezeigt. Dann die Start-Belichtungszeit im B-Modus der Kamera und die End-Belichtungszeit sowie die Anzahl der Intervalle, über die die Belichtungszeit linear von Start- bis Endzeit verändert werden soll. Der Haken daran ist natürlich, dass man die Belichtungssituation vorhersagen muss und man mit der kürzesten B-Zeit die einstellbar ist (1/10 s) keine Chance hat, von hellem Tag bis dunkle Nacht zu rampen. Neben der Intervallzeit kann auch die End-Belichtungszeit noch während der Aufnahme verändert werden. Das Intervall wird übrigens automatisch an die Belichtungszeit angepasst, wenn die länger wird als Intervallzeit (+ Schwarzzeit).

Besonderheiten

Beide können den üblichen Autofokusimpuls nicht senden. Man wird fast immer manuell fokussieren und dann blockiert der Impuls nur die Kamera und verhindert Einstellungsänderungen. Sie können aber genau den AF-Impuls in einstellbarem Abstand an die Kameras senden, um zu verhindern, dass sie bei längeren Intervallen in den Energiesparmodus geht.
Beide ermöglichen es, während der Aufnahme diese zu pausieren und wieder fortzusetzen und auch die Anzahl der Bilder ohne Unterbrechung der Aufnahmen zu ändern und die Intervallzeit kontinuierlich auf einen anderen Wert zu „rampen“ – auch das sucht man bei üblichen Intervallauslösern vergeblich.

Der ESP II verfügt über eine 3,5 mm Klinkenbuchse, an der man Sensoren anschließen kann und auf steigende oder fallende Flanke eine Zeitraffersequenz triggern kann. Das kann ein Helligkeitssensor sein, ein Bewegungssensor oder was auch immer. Des weiteren kann man im Astromodus eine Sequenz mit unterschiedlichen Belichtungszeiten erstellen lassen – die Fuktion habe ich bislang allerdings noch nicht vermisst.
Im Modus „TL Light CTRL“ kann ganz speziell für Pflanzenzeitraffer eine Pflanzenlampe täglich zu bestimmten Uhrzeiten ein- und ausgeschaltet werden und zusätzlich in einstellbarem Abstand vor der Kameraauslösung eine Beleuchtung eingeschaltet werden.
Während man beim LRTimelapse Pro Timer das Menü bis zum Start durchklicken muss, kann man beim ESP II mit Klick auf die linke Taste mit den vorherigen Einstellungen direkt zum Start springen.

Der LRTimlapse ProTimer wartet dagegen mit einer Konfiguration des 2. Ausgangs auf: aus (spart ein wenig Energie), Kamera oder Motion Gear. Bei letzterem kann man eine einstellbare Verzögerung zwischen den beiden Ausgängen einstellen, um Slider oder sonstiges Motion-Equipment so anzusteuern, dass die Bewegung fertig ausgeführt ist bevor die Kamera auslöst.
Während das integrierte Spiel „Pong“ im Menüpunkt Tools nun wirklich Spielerei ist, kann das vollflächig aktivierte Display als sanfte Beleuchtung des Vordergrunds schon eine nützliche Sache sein. Auch die einstellbare Dauer des Auslöseimpulses ist ein wertvolles Feature, um den Timer an alle möglichen Kameras und Einsatzzwecke anzupassen.
Wenn es die Umstände nicht anders zulassen und der Timer kopfüber steht, ist die Ablesbarkeit dank der „Flip Screen“ Option dennoch gewährleistet.
Im Custom-Modus kann die Intervallzeit und die Belichtungszeit bis 12 h mit einer Auflösung von 0,1 s eingestellt werden!

Fazit

Der LRTimelapse Pro Timer bleibt in meinen Augen (knapp) aufgrund der Spezialfunktionen der beste Intervallgeber für Zeitraffer. Je nach eigenen Kriterien und unter Berücksichtigung des Preises kann der LRT ProTimer Free ESP II aber durchaus vorne liegen im Vergleich. Eine klare Kaufempfehlung gibt es jedenfalls für beide!

Bezugsquellen:


Anmerkung: Den LRT ProTimer Free ESP II habe ich von Hans Vollmer kostenlos zum testen zur Verfügung gestellt bekommen (Danke dafür!). Das hat wie immer keinen Einfluss auf das Review – zudem ich ihn anschließend gekauft habe, weil er in Ergänzung zum LRTimelapse Pro Timer gut in die Fototasche passt 🙂
Wie so üblich sind Links zu Amazon Affilate-Links zur Finanzierung von so Sachen wie der hier 😉

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Deep Sky Timelapse

Wie so vieles hier 😉 Die Idee gab es schon lange und die ersten Versuche liegen auch schon Jahre zurück. Die Technik ist aber auch heute noch nicht wirklich so weit, um DeepSky-Objekte mit guter Qualität als Zeitraffer darzustellen. Es hat ja schon seinen Grund, dass für Einzelbilder teils mehrere Stunden Aufnahmen mit Nachführung aufwendig mit speziellen Dark-, Flat- und Bias-Aufnahmen verrechnet werden.

Geht es „nur“ um ein Einzelbild werden viele AUfnahmen zu einem Gesamtbild verrechnet und man kann Details ohne großes Rauschen sichtbar machen – hier der Orionnebel, M42.

Tje – für Zeitraffer müssen wir mit einem Einzelbild zurechtkommen. Bei kleineren Objekten und daher nötiger langer Brennweite haben wir wegen der Erdrotation obendrein verdammt wenig Zeit für die einzelnen Belichtungen. Grob 500/Brennweite für Vollformat, also bei 300 mm für Orionnebel oder die Andromedagalaxie keine 2 Sekunden. Die Objekte sind selbst bei sehr dunklem Himmel gerade so mit bloßem Auge sichtbar, also braucht es sehr lichtstarke Objektive, hohe ISO-Werte und ein paar „Tricks“ bei Aufnahme und Bearbeitung.

Einige Stichpunkte wie man mit den speziellen Herausforderungen umgehen kann:

  • hochwertige (und leider teure) Vollformat-Kameras verwenden, die auch bei ISO-Werten von 8.000 und mehr noch akzeptable Bilder liefern. Ob Sony, Nikon oder Canon – um die „Großen“ zu nennen ist nicht wirklich entscheidend aber unter rund 2.000 € pauschal geschrieben geht da kaum was.
  • Ich nutze das Sigma 120-300, das durchgehend f 2,8 bietet. Zumindest bei 300 mm ist das schon sehr ordentlich – man hat aber auch ordentlich was zu schleppen. Muss es nicht ganz so nah rangehen, ist das Samyang 135/1,8 eine tolle Linse und auch schnelle Linsen mit 85 mm sind bezahlbar.
  • Mit Nachführung aufnehmen – eventuell mit 1/2 Geschwindigkeit was bei vielen Modellen einstellbar ist. Dadurch ist die doppelte Belichtungszeit möglich (mit halbierter ISO!), ohne dass der Vordergund zu sehr verschwimmt.
  • Darks aufnehmen und mit den Lights verrechnen – bei ungekühlten Kameras wegen der nicht konstanten Temperatur nur begrenzt hilfreich bei der Rauschreduktion. Nehme oft welche auf und nutze sie selten 😉
  • Stacking. Ja, das geht auch bei Zeitraffer! Je nach Geschwindigkeit können z.B. die Bilder 1-5 gestackt werden (und noch Darks berücksichtigt werden) und ergeben den neuen Frame 1. Bild 2-6 ergeben Frame 2 usw. – ein gleitendes Stacking sozusagen. Das ergibt ein besseres Signal-Rausch-Verhältnis und somit bessere Bearbeitungsmöglichkeiten bei geringerem Rauschen
  • Klar – „normale“ Rauschreduktion in der Bildbearbeitung. Die KI-Rauschreduktion in Lightroom ist für Zeitraffer nicht zu empfehlen, da die Bilder nicht identisch bearbeitet werden. Bei externen Tools wie Topaz DeNoise AI kann man die (einige?) Parameter fixieren.
  • LRTimelapse – hä, schon wieder diese Software? Ja, die kann „alles“ 😉 In der Pro-Version sorgt die Motion Blur Funktion durch die pixelweise Mittelung der RGB-Werte nebenbei auch für eine (einfache) Rauschreduktion
  • Rauschreduktion in der Videobearbeitung – Neat Video. Hammer Teil. Reduziert Rauschen und lokales Flickern mit individuell konfigurierbaren Profilen mit Grundlage einer Analyse des vorliegenden Materials. 15% Discount Link auf Anfrage 🙂
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Wünsch dir was! Der Perseiden Meteorschauer 2023

Hab ich seit Ostern tatsächlich nix gemacht? Kommt wohl leider hin – Arbeit. Muss ja ab und an auch sein. Nun stand eine Feier in der Steiermark an und da dachte ich – Hey, bisschen Milchstraße in den Alpen wäre doch was im Anschluss. Irgendwann hab ich dann gemerkt, dass in dem Zeitraum auch der Peak der Perseiden ist. Peinlich irgendwie aber besser spät als gar nicht 😉

Also flugs noch noch ein paar Infos zu Meteoren und vor allem wie man sie fotografiert zusammengetragen und ab damit auf meinen anderen Blog:

Sternschnuppen fotografieren – die Perseiden 2023 kommen angeflogen

Es ging zunächst in die schöne Südsteiermark wo bestenfalls nebenbei mal eine Kamera klicken sollte – kam leider anders. Also halber Tag ein bisschen spazieren und Locationscouting und am weltgrößten Klapotetz hängengeblieben. Die Großglockner Hochalpenstraße stand schon länger auf der Wunschliste und bevor ich das mit den Perseiden auf dem Schirm hatte, hab ich auf dem Weg dahin einen Zwischenstop am Dachstein bei Ramsau eingeplant. Jetzt war das genau die Nacht des Peaks – mit der riesen Wand in Richtung Radiant direkt vor der Nase. Details in dem oben verlinkten Artikel aber aus dem Punkt kommen alle Sternschnuppen scheinbar her und der sollte möglichst hoch und sichtbar am Himmel stehen, um viele Sternschnuppen sehen zu können. Clever 😉

Naja – so schlimm wurde es am Ende nicht. Trotz Gewitter und Planänderung gab’s am Dachstein gleich zwei ansehnliche Bilder und ganz ungeplant von der Edelweiss-Spitze auch noch zwei obendrauf. Aber seht selbst – am besten Vollbild und 4k natürlich:

Alle Zeitraffersequenzen wurden natürlich mit LRTimelapse bearbeitet 🙂 Die einzelnen Resultate nachfolgend mit Beschreibung.

Im Sausal kamen 636 Bildern in knapp 2 Stunden ab 23.30 Uhr zusammen – das war in der Nacht vor dem Peak.
Die Einstellungen: ISO 3200, 10 s Belichtungszeit bei 20 mm Brennweite und Blende 2,0.
Bearbeitung: Ein Bild mit Beleuchtung durch ein vorbeifahrendes Auto für Vordergrund und Milchstraße, darüber wurden die anderen abgelichteten Sternschnuppen drübergelegt. In der Bearbeitung Helligkeit +0,33 EV, sonst Standard mit Kontrast, Klarheit und ein wenig „Dunst entfernen“ hoch, Lichter runter und die ganz hellen Bereich angehoben um die Milchstraße mehr hervorzuheben. Auf die Klapotetz musste ich eine Maske legen und abdunkeln, da sie sonst zu hell geworden wäre.

In der Nacht des Peaks lief die Kamera Richtung Dachstein die ganze Nacht. Zwischen 20.30 und 5:30 Uhr kamen so über 2.000 Bilder zusammen.
Einstellungen: ISO 3200, 14 mm bei f 2 und 15 s Belichtungszeit – hier im post sogar +1 EV.
Das Bild ist etwas komplizierter zusammengesetzt, da ich ein separates Bild, bei dem gerade ein Blitz die Wand aufgehellt hat, genommen habe und es mit einem anderen Bild für den Sternenhimmel kombiniert habe. War gar nicht einfach eins mit einigermaßen wenig Wolken zu finden bevor gegen 3 Uhr ein riesen Scheinwerfer an der Bergstation anging.

Kamera Nr. 2 am Dachstein zielte in die entgegengesetze Richtung ins Tal und zum Milchstraßenzentrum. Altbekannte ISO 3200, 20 mm bei f 1,8 und 13 s – auch hier mit +0,33 in der Bearbeitung noch leicht aufgehellt.

In Richtung Großglockner von der Edelweisshütte aus ging es mit 14 mm bei f2 und 20 s Belcihtungszeit – da’s da oben schön dunkel war, ging ich mit der ISO auf 6400 rauf und konnt in der Bearbeitung dennoch weitere 0,25 EV hochziehen. Viel Wolken und trotz fast 1.500 Bilder überschaubare Ausbeute aber es war ja auch schon zwei Tage nach dem Peak.

Bild Nr. 2 ging mit 12 mm und f 2,8 wieder entgegengesetzt und ein Teil der Edelweisshütte ist mit drauf – ziemlich schräg, da das 12er Samyang ganz schön verzerrt bei dem großen Blickwinkel den es bietet. ISO 8000, 20 s und noch +0,5 EV.

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